Alpen-Akelei - Aquilegia alpina

Die Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae).
Die Alpen-Akelei ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 70 Zentimetern erreicht. Die lang gestielten und doppelt dreiteiligen Laubblätter sind großteils grundständig in einer Rosette angeordnet. Die leuchtend hellblauen bis blaulila Blüten werden etwa 6 bis 9 cm breit.
Blütezeit ist von Juni bis August.
Diese Pflanzenart kommt vor allem in den Westalpen vor. Das Verbreitungsgebiet reicht von den Seealpen bis nach Vorarlberg. Zusätzlich kommt die Art auch im Nord-Apennin vor.
Als Standort werden feuchte und kalkhaltige Böden in Höhenlagen zwischen 1200 bis 2600 m Höhe über dem Meeresspiegel bevorzugt. Meist wächst sie in Zwergstrauchheiden (vor allem Alpenrosen) und lockeren Grünerlenbeständen.
Diese Pflanzenart ist in Österreich geschützt. In der Schweiz steht sie auf der Roten Liste.

Alpen-Edelweiss - Leontopodium nivale

Das Alpen-Edelweiss (Leontopodium nivale) ist eine Pflanzenart aus der holarktisch verbreiteten Gattung Leontopodium (Edelweiss) und der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es ist eine der bekanntesten und symbolträchtigsten Alpenblumen.
Das Alpen-Edelweiss ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis über 20 Zentimeter erreicht. Die Pflanze ist wollig-weissfilzig, wobei die schmal lanzettlichen, etwa fünf Zentimeter langen Laubblätter besonders an der Unterseite stark behaart sind. Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette.
Fünf bis 15 weiss glänzende Hochblätter formen einen mehrzackigen Stern und umgeben den eigentlichen Blütenstand. Die zwei bis zwölf gleichartigen körbchenförmigen Teilblütenstände enthalten jeweils 60 bis 80 weissgelbe Röhrenblüten. Die sehr schmalen Röhrenblüten am Rand sind weiblich. Sie werden auch Fadenblüten genannt. Weiter einwärts stehen größere männliche Röhrenblüten. Da der funktionslose Griffel noch vorhanden ist, können die Blüten zwittrig erscheinen. Blütezeit ist zwischen Juli und September.
Die Früchte sind Achänen, die sich als Schirmchenflieger verbreiten. Bei Nässe können sie auch an Tieren anhaften.
Detailaufnahme des Blütenstands mit weissen Hochblättern, die oft für die eigentliche Blüte gehalten werden
Die scheinbare Blüte ist nur eine Scheinblüte. Die Schaufunktion entsteht durch die dicht weissfilzigen Hochblätter. Die eigentlichen Blüten sitzen zu vielen Hunderten, in einzelne Blütenkörbe organisiert, inmitten des Sterns beisammen und bilden zusammen mit den Hochblättern eine bestäubungsbiologische Einheit (Superpseudanthium).
Der blendend weisse Schimmer auf den Hochblättern entsteht dadurch, dass tausende kleine Luftbläschen an dem vielfach durcheinander gewirkten, krausen Haar das einfallende Licht reflektieren. Dies dient als Signal für Honig suchende Insekten, als Verdunstungsschutz und als Schutz vor Wärmeverlust. Die Arbeitsgruppe um den belgischen Physiker Jean-Pol Vigneron der Universität Notre-Dame de la Paix in Namur hat herausgefunden, dass die Haare selbst aus parallelen Fasern mit 0,18 Mikrometern Durchmesser bestehen, was in der Größenordnung der Wellenlänge der UV-Strahlung liegt und zu deren Absorption führt. Das übrige Licht wird jedoch hindurchgelassen, sodass die Pflanze Photosynthese betreiben kann.
Bestäuber sind vor allem Fliegen sowie Hautflügler, Falter und Käfer. Die Scheinblüte bleibt bis in den Winter hinein erhalten.
Entgegen weit verbreiteter Ansicht ist das Alpen-Edelweiss keine Steilfels-Pflanze. Zwar kommt es auch auf Felsbändern vor, aber gemäss seiner ursprünglichen Herkunft aus hochgelegenen Steppengebieten ist es weit eher in alpinen Rasen zu finden, insbesondere seit es dank größeren Naturschutzbewusstseins nicht mehr an allen leicht zugänglichen Stellen gepflückt wird. Solche Praxis hatte es eher an schwerer zugänglichen Stellen überleben lassen. Das Alpen-Edelweiss findet sich somit – neben den Vorkommen auf Kalksteinfelsen – wieder auf steinigen Wiesen und Rasenund – seltener – auf Almwiesen, ist ungleichmäßig verteilt und bevorzugt felsige Kalksteinumgebung auf Höhenlagen zwischen 1.800 und 3.000 Metern. Es zeigt eine Präferenz für kieselsäurehaltige Standorte, auch auf Kalk, wo es Chertknollen anzeigt. Die sehr üppigen Vorkommen z.B. im Allgäu an der Höfats sind auf kieselsäurehaltigen Hornsteinkalken lokalisiert.
Das Alpen-Edelweiss ist "nach der letzten eiszeitlichen Kaltzeit aus den Hochsteppen Zentralasiens" in die Alpen "eingewandert. Damals waren die Alpen vegetationsfrei und steppenähnlich, denn der Eispanzer, der die meisten Berge bedeckt hatte, war gerade erst abgeschmolzen". Verwandte des Alpen-Edelweisses sind in hochgelegenen Steppengebieten Innerasiens und in Ostasien zu finden.
Das Gewöhnliche Alpen-Edelweiss Leontopodium alpinum Cass. wurde 2003 durch Werner Greuter zu der Unterart Leontopodium nivale subsp. alpinum (Cass.) Greuter umkombiniert. [6] Dadurch wurde das Taxon in die Art Leontopodium nivale eingegliedert, die im Deutschen als "Alpen-Edelweiss" bezeichnet wird.
In seinem weiten Areal gliedert sich das Alpen-Edelweiss in zwei Unterarten:
Leontopodium nivale subsp. alpinum (Cass.) Greuter
Leontopodium nivale subsp. nivale
Leontopodium nivale subsp. nivale wird im Deutschen auch als "Weisses Alpen-Edelweiss" und Leontopodium nivale subsp. alpinum als "Gewöhnliches Alpen-Edelweiss" bezeichnet.[7]
Während Leontopodium nivale subsp. alpinum autochthon in den Alpen, im Jura, den Karpaten, im nördlichen Balkan und im nördlichen Apennin und in den Pyrenäen verbreitet ist, ist Leontopodium nivale subsp. nivale in den Abruzzen, im Dinarischen Gebirge und im Pirin-Gebirge zu finden. Weitere Vertreter der Gattung Edelweiss und somit auch verwandte Arten finden sich ausser in zentralasiatischen Hochsteppen im nördlichen Himalaya, in Nordchina, in der Mongolei, in Japan, Korea und auf Kamtschatka.
Seit dem 19. Jahrhundert fanden viele Liebhaber der Botanik Freude daran, die Natur durch Pflanzen zu bereichern, die sie von Reisen mitbrachten (sogenannte Ansalbung). Zu den davon „betroffenen“ Pflanzen zählt auch das Edelweiss, das auf Felsstandorten mancher Mittelgebirge ausgebracht wurde und dort gelegentlich noch zu finden ist.
Aus Sicht der Invasionsbiologie und des Naturschutzes wird dies kritisch bewertet. Nach § 40 des Bundesnaturschutzgesetzes sind alle solchen Ansalbungen genehmigungspflichtig.
Das Alpen-Edelweiss gilt in Österreich und Deutschland als stark gefährdet. Ursachen sind heute v. a. das Betreten und Befahren der verbliebenen Standorte, früher vor allem das teils gewerbsmäßige Pflücken. Auch in Österreich und der Schweiz steht das Alpen-Edelweiss in sämtlichen Bundesländern bzw. Kantonen unter strengem Naturschutz und darf nicht gepflückt werden. In Österreich wurde das Edelweiss bereits 1886 unter Naturschutz gestellt. Durch das Aufkommen des Tourismus in den Alpen war es rasch zu einem begehrten und haltbaren Souvenir geworden. Als ein Beispiel für gelungenen Schutz eines Vorkommens kann der Bestand an der Höfats in den Allgäuer Alpen aufgeführt werden. Dort wurden die vor allem in der Inflationszeit durch übermäßiges Pflücken stark zurückgehenden Restvorkommen des dort vorkommenden, bereits damals geschützten Alpen-Edelweiss durch die Allgäuer Bergwacht von 1935 bis 2007 zur Blütezeit bewacht. Hierzu hatte sie eigens ein Zelt und später eine Biwakschachtel errichtet. Heute haben sich dort die Bestände erholt und das Naturschutzbewusstsein der Berggänger ist größer geworden, sodass die Bewachung nicht mehr erforderlich ist.
Der botanische Name leitet sich von der charakteristischen dichtfilzigen, weissen Behaarung und der Form der Hochblätter ab (griech. leon für Löwe, podion für Füsschen).
Weitere Trivialnamen sind Wollblume, Bauchwehbleamerl, Irlweiss, Almsterndl, Federweiss, selten auch Silberstern und Wülblume (in der Schweiz). Auf romanisch [vierte schweizerische Landessprache, neben deutsch und italienisch im Kanton Graubünden gesprochen und geschrieben] heisst die Blume Alvatern[8] (alv=weiss, etern=ewig): das spiegelt die Besonderheit, dass die weissen Scheinblüten bis in den Winter hinein überdauern.
Das Alpen-Edelweiss wurde 1907 von Kaiser Franz Joseph den zur Verwendung im Gebirge bestimmten Truppen (drei Regimenter) der Österreichisch-Ungarischen Armee als Abzeichen zugewiesen. Es wurde am Kragen des Uniformrockes getragen. Als das Deutsche Alpenkorps Mitte Oktober 1915 von der inzwischen gefestigten Tiroler Front zum Einsatz nach Serbien abrückte, wurde ihm das Edelweiss-Abzeichen der österreichischen Gebirgstruppe durch den Kommandierenden General der österreichischen Südwestfront, Erzherzog Eugen, im Hotel Elefant in Brixen als Anerkennung seiner Leistung zur Abwehr der italienischen Offensiven im österreichisch-ungarischen Alpenraum zuerkannt. Seitdem tragen Angehörige aller deutschen Gebirgstruppen dieses Emblem an der Mütze, allerdings anders als in Österreich mit dem Stiel nach vorne.
Die Pflanze wurde auch für Liebeszauber und als Symbol für Liebesbeweis und kühnen Wagemut verwendet. Gelegentlich finden sich abnorm große Blütensterne (maximal sechs bis zwölf Zentimeter Durchmesser), die in der Sagenwelt als zauberkräftige »Edelweisskönige« erscheinen.
Im Comic Asterix bei den Schweizern muss ein Alpen-Edelweiss als Bestandteil eines Heiltrankes für einen vergifteten Quästor gefunden werden.

Alpen-Mohn - Papaver alpinum

Der Alpen-Mohn (Papaver alpinum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Diese Art umfasst mehrere Unterarten, von denen vier in Österreich vorkommen.
Der Alpenmohn ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 5 bis 20 cm erreicht und mehrere aufrechte und behaarte Stängel besitzt. Wie bei allen Mohnarten tritt bei Verletzung des Stängels ein weisser Milchsaft aus. Die Blätter sind alle grundständig und ein- bis zweifach unpaarig gefiedert. Die Blattrosetten bilden kräftige Horste.
Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten haben einen Durchmesser von bis zu 5 cm und sind anfangs nickend, später jedoch aufrecht, mit vier weissen Kronblättern. Die duftenden Blüten besitzen zwar keinen Nektar, aber reichlich Pollen. Blütezeit ist von Juli bis August.
Alle Alpenmohn-Formen besitzen eine kräftige Pfahlwurzel und sind ein guter Schuttstauer. Nach oben zu sichert sich die Pflanze mit hangaufwärts ziehenden Wurzelfasern.
Rhätischer Alpenmohn (Papaver alpinum subsp. rhaeticum)
Rhätischer Alpen-Mohn (Papaver alpinum subsp. rhaeticum)
Salzburger Alpenmohn (Papaver alpinum subsp. sendtneri
Kerners Alpenmohn (Papaver alpinum subsp. kerneri)
Nordost-Alpenmohn (Papaver alpinum subsp. alpinum)
Der Rhätische Alpenmohn (P. alpinum subsp. rhaeticum (Leresche) Nyman), auch Gelber Alpen-Mohn genannt, hat gelbe bis orangegelbe Kronblätter mit einfach gefiederten Laubblättern und ist in den Zentralalpen und südlichen Kalkalpen verbreitet. In Österreich zerstreut in Kärnten, Salzburg und Steiermark, in der Schweiz angeblich nur im Engadin. In Deutschland gibt nur Funde in den Berchtesgadener Alpen. Vorkommen werden auch aus Frankreich und Slowenien gemeldet.
Der Salzburger Alpenmohn (P. alpinum subsp. sendtneri (A. Kern. ex Hayek) Schinz & R. Keller), auch Weisser Alpen-Mohn genannt, hat ebenfalls einfach gefiederten Laubblätter und weisse Blüten. Diese Unterart kommt nur in den nördlichen Alpen bzw. nördlichen Kalkalpen (Pilatus bis Dachsteingebirge) vor. Als Standort werden beweglicher Kalkschutt, Geröll, Kalkfels oder Dolomit in Höhenlagen von 1300 bis 2600 m bevorzugt. Obwohl die geschützte Pflanze nur zerstreut bis selten vorkommt, ist sie doch die häufigste weiss blühende Mohnart der Alpen. In Österreich kommt er zerstreut in Tirol, Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark vor. In Deutschland kommt die Art nur in den Hochlagen der Allgäuer und Berchtesgadener Alpen sowie im Wetterstein- und Karwendelgebirge vor. Hier ist die Art gebietsweise durch Hochlagen-Schafbeweidung und zu hohen Wildbesatz beeinträchtigt. In Bayern wird die Art in der „Roten Liste“ der gefährdeten Pflanzen geführt. Auch aus der Schweiz werden Funde gemeldet.
Kerners Alpenmohn (oder Karawanken-Alpenmohn bzw. Illyrischer Alpenmohn) (P. alpinum subsp. kerneri (Hayek) Fedde) hat zwei- bis dreifach gefiederte Laubblätter mit gelben Blüten und kommt zerstreut in den südöstlichen Kalkalpen vor, mit einer Hauptverbreitung in den Alpen Sloweniens. In Österreich nur in Südkärnten.
Nordost-Alpenmohn (oder Bursers Alpenmohn) (P. alpinum subsp. alpinum) hat zwei- bis dreifach gefiederte Laubblätter mit weissen Blüten und ist ein Endemit der nordöstlichen Kalkalpen. In Österreich zerstreut in Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark. In Deutschland sind nur Funde aus den Oberstdorfer Bergen bekannt.
Slowenischer Alpenmohn (P. alpinum subsp. ernesti-mayeri Markgr.) wurde erst 1958 als besondere Unterart beschrieben. Er kommt in Slowenien und in Italien vor.
Weitere Unterarten in Europa sind:
Papaver alpinum subsp. corona-sancti-stephani (Zapał.) Markgraf, kommt nur in Rumänien in den Karpaten vor
Papaver alpinum subsp. degenii (Urum. & Jáv.) Cretziou, kommt nur in Italien und in Südwestbulgarien vor
Papaver alpinum subsp. tatricum A. Nyárády, kommt nur in der Slowakei und in Polen vor.

Alpen-Mannstreu - Eryngium alpinum

Die Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie wird auch als „Blaue Distel“ oder „Anhakn“ bezeichnet.
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 50 bis 70 cm (bis 80 cm). Die Pflanze ist sehr distelähnlich. Der Stängel ist im Blütenbereich verzweigt und gerillt.
Die weichen Grundblätter sind sehr lang gestielt. Ihre Form ist ungeteilt, dreieckig oder oval mit herzförmigen Grund. Der Rand ist ungleich grannig gezähnt. Die handförmig gefiederten Stängelblätter sind wechselständig angeordnet und besitzen distelartige Stacheln.
Die Blüten werden zwei bis drei Millimeter lang und sitzen dichtgedrängt in einem rundlichem, walzenförmigen Blütenstand. Bemerkenswert sind die amethystfarbenen, bläulichen Hüllblätter die einen extrafloralen Schauapparat bilden, der die Anlockung der Insekten übernimmt. Die Hüllblätter sind stechend und gezackt.
Blütezeit ist von Juli bis September.
Die Hauptverbreitung dieser Art ist in den Westalpen, Jura (Gebirge) und dem Dinarischen Gebirge. Als Standort werden kalkhaltige Böden, Hochstaudenflure und Wildheuplanggen in 1200 bis 2500 m Höhe bevorzugt.
In Österreich sehr selten in Südwest-Kärnten (westliche Karnische Alpen) und auch in Vorarlberg nachgewiesen.
Die Pflanze wird selten als Zierpflanze kultiviert. Manchmal auch angesalbt wie in Südtirol (Ultental).
Die dornige Doldenhülle schliesst sich bei Nässe und Dunkelheit und wehrt Schnecken, Raupen und das Weidevieh ab.

Alpen-Seidelbast auch Berg-Seidelbast oder Weiss-Seidelbast - Daphne alpina

Der Alpen-Seidelbast (Daphne alpina), auch Berg-Seidelbast oder Weiss-Seidelbast genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidelbast (Daphne) und gehört zur Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae).
Der Alpen-Seidelbast ist eine ausdauernde, sommergrüne, verholzende Pflanze, die als Kleinstrauch (Nanophanerophyt) wächst und Wuchshöhen von 20 bis 50 (bis 100) Zentimeter erreicht. Die Rinde seiner Zweige ist behaart und die bogig aufsteigenden Äste sind vereinzelt mit Korkwarzen versehen.
Die Laubblätter stehen wechselständig angeordnet an den Zweigenden büschelig gehäuft. Die krautigen Blattspreiten sind bei einer Länge von 1 bis 4 Zentimeter und einer Breite von bis 2 Zentimeter lanzettlichen bis verkehrt-eiförmigen mit einem stumpfen oder in einem kleinen Spitzchen auslaufenden oberen End und einem glatten Blattrand. Die Blattoberseite ist graugrün und die Blattunterseite ist etwas heller, sie sind anfangs behaart.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die sehr kurz gestielten Blüten stehen selten nur zu zweit, meist zu sechst bis zehnt büschelig in den oberen Blattachseln zusammen. Die angenehm nach Vanille duftenden, zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier weissen, kronblattartigen Kelchblätter sind außen dicht anliegend behaart und zu einer etwa 1 Zentimeter langen, innen behaarten Kelchröhre verwachsen. Die Kelchzipfel, deren Länge in etwa der der Kelchröhre entspricht, enden in einer Spitze. Kronblätter sind keine zu erkennen.
Die bei einer Länge von 4 bis 7 mm eiförmigen Steinfrüchte sind behaart; sie reifen ab August und färben sich rot-orange.
Das Verbreitungsgebiet des Alpen-Seidelbast umfasst die europäischen Gebirge von den Pyrenäen bis ins Dinarische Gebirge. In den Alpen steigt der Alpen-Seidelbast bis auf Höhenlagen von 1900 Meter.
Der Alpen-Seidelbast ist in Österreich selten, nur in Süd-Kärnten (Karawanken, Dobratsch) verbreitet. Er fehlt in Deutschland. In der Schweiz besitzt er Standorte im Jura und in den Alpen; er fehlt im Engadin.
Diese kalkstete Pflanze bevorzugt als Standort sonnige Felsflure, lichte Föhrenwälder und auch Felsschutthalden.
Der Alpen-Seidelbast ist wie alle Seidelbastarten durch Daphnetoxin stark giftig.