Bauhunde - Bodenhunde - Erdhunde
Bauhunde auch Bodenhunde oder Erdhunde genannt, sind aufgrund ihrer Körpergröße, des geringen Brustumfangs, ihres Arbeitswillens und ihrer Schärfe für die Arbeit im Fuchs- oder Dachsbau bestens geeignet. Sie versuchen den Fuchs oder Dachs durch Verbellen und leichte Angriffsversuche zum Verlassen des Baus zu bringen. Hunde, die zu aggressiv sind, verletzen sich besonders beim Angriff auf den Dachs leicht.
Zu den Erdhunden zählen alle rauh-, kurz- und langhaarigen Teckel (Dachshunde) und alle Terrier, die durch ihren Körperbau mit ihren Schneid in der Lage sind, wehrhaftem Raubwild wie dem Fuchs unter die Erde zu folgen und das Raubwild veranlassen den Bau zu verlassen (sprengen). Heutzutage werden immer öfter künstliche Bauten für den Fuchs angelegt, um die Arbeit für den Bauhund zu erleichtern.
Der Dachs lässt sich nur in seltenen Fällen zum Verlassen des Baus bewegen. Es wird dann oft ein Einschlag notwendig sein, um den Dachs zu erlegen. Um den Einschlag immer so zu planen, dass er auf den Hund kommt, wird dem Bauhund ein Sender umgehängt. Mit einem Ortungsgerät kann dann festgestellt werden, wo genau sich der Hund im Bau befindet.
In Deutschland bevorzugt man Teckel aus Gebrauchszucht und Deutsche Jagdterrier, aber auch rauh- und kurzhaarige Fox- und Jack Russel-Terrier. Baujagd hat bei den gestiegenen Fuchsbesätzen heute einen hohen Stellenwert und ist nur mit dosiert scharfen, wesensfesten und robusten Hunden zu machen.
Weitere Einsatzbereiche:
VOR DEM SCHUSS:
- Stöbern im dichten Wald und in Maisschlägen
- Stöbern in deckungsreichen Gewässern (nur die Terrier)
- Buschieren
NACH DEM SCHUSS:
- Nachsuche von Schalenwild
- Nachsuche von kleinerem Niederwild (Kanin, Fasan) mit Apportieren (Terrier)
- Nachsuchen von krankem und totem Wasserwild in deckungsreichen Gewässern (Terrier)
Der FCI definiert die Rasse indem angegeben wird, dass Erdhunde Hunde der Rassen der FCI Gruppen 3 und 4 sind, die gemä0 der FCI-Rassenomenklatur einer Arbeitsprüfung unterstellt werden sowie Terrier-Rassen, die auf nationaler Ebene, auf Antrag des nationalen Landesverbandes, einer Arbeitsprüfung unterstellt werden und in der Lage sind, in einem Kunst- oder Naturbau erfolgreich am Fuchs oder Dachs zu arbeiten.
FCI: Internationales Arbeitschampionat (CIT) – Sonderbestimmungen für Erdhunde. Gültig ab dem 1. Januar 2011.
In Gruppe 3 führt die FCI die Terrier, in Gruppe 4 die Dachshunde. Erdhunde gemäß FCI Bestimmungen per 1. Januar 2011 sind:
FCI-Standard FCI-Gruppe Rasse
010 3 Border Terrier
012 3 Foxterrier (smooth)
078 3 Welsh Terrier
103 3 Deutscher Jagdterrier
148 4 Dachshund (Teckel)
169 3 Foxterrier (wire)
339 3 Parson Russell Terrier
345 3 Jack Russell Terrier