Schutzstatus
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- DE: Der Mäusebussard gehört wie alle heimischen Greifvögel zu den streng geschützten Vogelarten im Sinne von §7 Abs. 2 Nr.13-14 BNatSchG. Gleichzeitig unterliegt er aber nach §2 Bundesjagdgesetz (BJagdG) zugleich dem Jagdrecht.
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Wissenswertes
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Der Mäusebussard ist der häufigste Greifvogel Deutschlands und der Schweiz.
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Aussehen / Körperbau
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Der Mäusebussard ist ein mittelgroßer, kompakter Greifvogel, bei dem sich beide Geschlechter in der Färbung nicht unterscheiden. Die Flügel sind breit mit dunklen Handschwingenspitzen. Bei der Nominantform des Mäusebussards ist der kurze Stoß am Ende abgerundet grau, braun oder rostrot mit acht bis zwölf dunklen Querbinden. Während des kreisenden Segelfluges werden die Flügel flach und v-förmig aufgestellt. Der Kropfbereich (Brustlatz) ist meist längsgestreift, seltener einfarbig weiß bis schwarzbraun und auch bei sonst heller Unterseite meist dunkel. Das oft hellere Brustband ist dunkel längsgestreift bei Jungvögeln und quergebändert bei Altvögeln. Die Unterstoßdecken sind einfarbig, gefleckt oder gebändert. Die Federn an den Hosen, sind einfarbig, gebändert oder längsgestreift. Die Unterstoßdecken und Hosen können heller bei dunklen und dunkler bei hellen Unterseiten sein. Der Stoß ist das sicherste Merkmal, um die Nominantform des Mäusebussards von seinen Unterarten und vom Raufussbussard zu unterscheiden.
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Merkmale
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Der weibliche Mäusebussard ist größer und schwerer als der Terzel.
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Größe* allgemein
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50 bis 57cm
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Gewicht Terzel Weibchen
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610 bis 870 g 700 bis 1300g
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Schnabel Auge
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Die Wachshaut ist gelb. Das Auge ist meist nussbraun.
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Füße Fänge
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Die behosten Füße und die Fänge sind gelb. Die schwarzen Krallen sind kräftig und scharf gebogen.
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Gefieder
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Bei der Nominantform des Mäusebussards sind die Stoßfedern grau, braun oder rostrot mit acht bis zwölf dunklen Querbinden. Die weitere Färbung und Zeichnung ist sehr variabel. Die Federn an den Hosen sind einfarbig, gebändert oder längsgestreift. Eine sichere Unterscheidung von Jugend- und Alterskleid ist äußerlich an der Zeichnung und Form der Stoßfedern möglich. Bei Jungvögeln ist die dunkle Subterminalbinde unwesentlich breiter als die restlichen dunklen Binden. Bei Adulten ist die Subterminalbinde deutlich breiter. Die Jungvögel haben mehr zugespitzte, die Altvögel eher gerade endende Stoßfedern.
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Mauser
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Der Wechsel vom Jugend- ins Alterskleid findet in der ersten Mauser, also im Alter von etwa einem Jahr statt. Dabei wird nicht das gesamte Großgefieder erneuert, meist verbleiben noch die Äußersten Handschwingen. Dies gibt die Möglichkeit einer Differenzierung von Vögeln im dritten Kalenderjahr und älteren Exemplaren. Das erste und zweite Dunenkleid der Nestlinge kann mausgrau oder rein weiß sein. Nestlinge mit mausgrauem Dunenkleid haben einen weißen Nackenfleck und durchgehend hornschwarze Krallen. Im weißen Dunenkleid fehlt dieser Nackenfleckund die Krallen sind von der Spitze her bis zu einem Drittel weiß.
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Spannweite* Flügellänge* Flügelfläche* Flügelschlagfrequenz
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113 bis 128cm 0,254 3,5
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Flugweise
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Als tagaktiver Segelflieger ist der Mäusebussard auf eine gute Thermik angewiesen, weshalb man ihn im Winter besonders oft mittags fliegen sieht. Der Mäusebussard hebt seine Flügel im Segeln zu einem flachen V und stellt die Flügelspitzen dabei auf. Gemächlich zieht er so seine Kreise über Wald und offenem Feld. Angewinkelte Flügel sieht man bei ihm im Gleitflug oder Sturzflug. Und das kommt nicht nur bei der Jagd vor, sondern auch bei der Flugbalz und seinen eleganten Flugspielen.
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Sinne
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Ein Mäusebussard kann aus großer Höhe eine Maus innerhalb der Bodenvegetation erkennen.
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Drüsen
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akzessorische Drüsen
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Lautäußerung
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Der Mäusebussard ist ein vergleichsweise viel rufeder Greifvogel. Der oft im Flug zu hörende Ruf klingt abfallend miauend und wird gerne vom Eichelhäher imitiert. Es ist der bekannte Bussardruf „hiääh“, der während des ganzen Jahres, meistens jedoch während der Brutsaison, zu hören ist. Der sehr ähnliche Alarmruf beginnt mit platzendem „pi“, auf das ein weniger grelles „-jää“ folgt. Er kann auch von den Jungvögeln ab etwa 20 Lebenstag zu hören sein. Es gibt keine geschlechtsspezifischen Rufmerkmale. Der Alarmruf wirkt meist „ärgerlicher“ als der öfter zu hörende, mehr „miauende“ Ruf. Die Jungvögel betteln ab dem ersten Lebenstag mit „piij piij“, das ab etwa 12 Tagen tiefer und kräftiger klingt. Die Einzellaute bestehen dann aus einer betonten Vorsilbe und einer tieferen zweiten Silbe: „biijüüi biijüüi ...“. Wenn das Nest verlassen wird, also etwa ab dem 40. Tag, besteht dieser Laut oft nur noch aus der zweiten Hälfte. Je nach Hunger der Jungvögel können diese dann in Serien und in Abständen von wenigen Sekunden bis zu langen Pausen gerufen werden.
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Herkunft
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Einheimisch
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Vorkommen
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Sein Verbreitungsgebiet umfasst ganz Europa mit Ausnahme Islands und dem Norden Skandinaviens. Nach Osten reicht das Areal über Zentralasien bis Japan.
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Lebensraum (Biotop)
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Der Mäusebussard bewohnt als Kulturfolger vor allem kleine Waldgebiete mit angrenzenden, offenen deckungslosen Landschaften. Im Umfeld des Waldes bevorzugt er Weiden, Wiesen, Heide und Feuchtgebiete oder durch Menschen kurz gehaltene Vegetation. Seine Nahrung sucht er fast ausschließlich in diesen offenen Landschaften, weshalb seine Verbreitung an das Auftreten der Verbindung dieser Landschaftsformen gebunden ist. Bruten in Höhen über 1000 Meter über dem Meeresspiegel sind selten. Oft sind Mäusebussarde entlang von Autobahnen auf Pfosten sitzend zu sehen, da sie diese und andere Wege bei der Jagd absuchen. Bei der Nistplatzwahl werden Waldkanten kleinerer Altholzbestände bevorzugt, seltener wird das Innere geschlossener Wälder oder schmale Grenzstreifen zwischen Feldern oder Einzelbäume besiedelt.
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Territorium Territoriumsgrösse
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Die genetische Uhr bestimmt, wann junge Mäusebussarde das Territorium ihrer Eltern verlassen.
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Schlafplatz
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Horst
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Lebensweise
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Der Mäusebussard ist ein Waldbewohner und horstet sowohl in zusammenhängenden Beständen als auch in kleinen Feldgehölzen. Sein Flug ist langsam und schwerfällig, oft kreist er stundenlang im Segelflug. Für sein Flugbild sind der kurze weitgefächerte Stoß, die aufgebogenen Schwingen und der eingezogene Hals kennzeichnend. Zum Ansitz benutzt er gern Pfähle, Telegrafen- und Lichtmasten.
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Zugverhalten Überwinterung
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In Deutschland Standvogel und tagziehender Kurzstreckenzieher Ein Großteil der skandinavischen Populationen überwintert in Mittel- und Südwesteuropa.
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Nahrung und Nahrungserwerb
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Nahrung: Sie besteht in erster Linie aus Mäusen und Maulwürfen, daneben auch aus Ratten, Hamstern, Schlangen, Insekten, Eidechsen, Fröschen; selten aus jungen Hasen und Kleinvögeln. Gelegentlich wird im Winter auch Aas angenommen.
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Jagdweise
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Die Beute wird am Boden geschlagen
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