Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata)
Spargelartige |
Brand-Knabenkraut |
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Lateinischer Name |
Neotinea ustulata, (L.) R.M. Bateman, Pridgeon & M.W. Chase |
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Abteilung |
Gefäßpflanzen (Tracheophyta, Sinnott) |
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Spargelartige (Asparagales, Bromhead) |
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Orchideen (Orchidaceae, Juss.) |
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Neotinea (Rchb. f.) |
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Allgemeines |
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Status |
Wie alle in Europa vorkommenden Orchideenarten steht auch das Brand-Knabenkraut unter dem strengen Schutz europäischer und nationaler Gesetze. |
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Wissenswertes |
Das Brand-Knabenkraut zählte früher zur Gattung der Knabenkräuter (Orchis). Nach neueren molekulargenetischen Forschungen wird die Art zur Gattung Neotinea gerechnet.
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Herkunft |
Einheimisch |
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Vorkommen |
Das Verbreitungsareal des Brand-Knabenkrautes erstreckt sich von Nordspanien über Mitteleuropa, die Alpenländer, Südskandinavien, Osteuropa bis nach Mittelsibirien und zum Kaukasus. Im Mittelmeerraum einschließlich Nordafrika ist das Brand-Knabenkraut selten. Es wird entsprechend seiner Verbreitung als mediterran, submediterran und atlantisch eingeordnet und als Florenelement der meridional/montanen, submeridionalen und temperaten Florenzone eingestuft.
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Aussehen und Merkmale |
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Erscheinungsbild |
Das Brand-Knabenkraut ist ein zierlicher, sommergrüner, ausdauernder, krautig wachsender Knollengeophyt mit zwei kleinen, kugeligen bis eiförmigen Knollen als Überdauerungsorgan. Diese sind mit zahlreichen, sprossbildenden Nebenwurzeln versehen, so dass die Pflanze zur Büschelbildung neigt. |
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Wachstums- |
Das Brand-Knabenkraut wächst in Mitteleuropa auf Trocken- und Halbtrockenrasen, Streuwiesen, Magerwiesen und Bergmatten bis 2000 m, seltener in lichten Kiefern- oder Laubwäldern sowie in trockeneren Bereichen von Feuchtwiesen. Dabei benötigt diese Pflanzenart wechselfeuchte, basische, selten auch kalkfreie Böden mit einem pH-Wert von 6,0 bis 8,0. Sie hat in Mitteleuropa Vorkommen in folgenden Verbänden des pflanzensoziologischen Systems:
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Wuchshöhe |
bis ca. 80 cm |
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Blätter-Beschreibung |
Die fünf bis zehn Laubblätter sind bläulichgrün, ungefleckt und lanzettlich. Sie sind etwa 3 bis 10 Zentimeter lang, etwa 0,5 bis 2 Zentimeter breit und werden zum Blütenstand hin kleiner. Die Blätter umfassen den Stängel scheidig und am Grund rosettig. |
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Stängel |
Der schlanke, runde Stängel erreicht Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimetern, er kann maximal 80 Zentimeter hoch werden. |
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Wurzelsystem |
Zwei kleine, kugelige bis eiförmigen Knollen als Überdauerungsorgan. Diese sind mit zahlreichen, sprossbildenden Nebenwurzeln versehen. |
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Als Bestäuber für Neotinea ustulata var. ustulata wird die Raupenfliege (Echinomyia magnicornis) genannt; für Neotinea ustulata var. aestivalis der Bockkäfer Leptura livida und verschiedene Hummel-Arten. Der Fruchtansatz ist meist relativ hoch. |
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Blütezeit |
Aufgrund der beträchtlichen ökologischen und geographischen Varianz erstreckt sich die Blütezeit der Art in Mitteleuropa insgesamt von April bis August. Dabei ist Neotinea ustulata var. ustulata frühblühend, Neotinea ustulata var. aestivalis spätblühend. Die einzelne Pflanze blüht etwa drei Wochen lang. An Standorten in milden Gegenden kann das Blühen von Neotinea ustulata var. ustulata schon im letzten Aprildrittel beginnen; in den Alpen dagegen blüht sie oft erst im Juni auf. Da Neotinea ustulata var. aestivalis offenbar eher in mittleren Lagen auftritt, blüht sie etwas einheitlicher von Juli bis August. |
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Der Blütenstand ist reichblütig mit vielen sehr kleinen Blüten in einer walzenförmigen Ähre, die sich im Verlauf der Blüte streckt. Die häutigen Tragblätter sind nur wenig kürzer als der Fruchtknoten. Die Kronblätter (Petalen) und Kelchblätter (Sepalen) bilden einen 3 bis 4 Millimeter großen, fast kugelförmigen Helm, der außen dunkelpurpurn bis schwarz gefärbt ist. Die Lippe (Labellum) ist etwa 5 bis 8 Millimeter groß, tief dreilappig und weiß bis rosa gepunktet (selten reinweiß). Der Sporn ist etwa 1 bis 2 Millimeter lang, nach unten gerichtet und etwa halb so lang wie der Fruchtknoten. |
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Frucht und Samen |
Der Same dieser Orchidee enthält keinerlei Nährgewebe für den Keimling. Die Keimung erfolgt daher nur bei Infektion durch einen Wurzelpilz (Mykorrhiza). Die Dauer von der Keimung bis zur Entwicklung der blühfähigen Pflanze konnte noch nicht hinreichend bestimmt werden. |
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Fruchtart |
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Fruchtreife |
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Geschlecht |
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Häusigkeit |
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Chromosomenzahl |
diploid, 2n = 42 |
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Frosthärte |
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Pflanzenerkrankung |
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Schädlinge |
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Futter |
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Gift |
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Giftigkeit für Menschen |
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Giftigkeit für Tiere |
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Medizinische Verwendung |
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Imkerwerte |
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Keine bekannt Bestäuber sind:
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Pollenfarbe |
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Propolis |
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Blumenuhr |
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Literatur |
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Jagdlich Standardliteratur über Orchideen
Spezielle Literatur
Spezielle Literatur zum Brand-Knabenkraut
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