Ein Gespinst ist ein aus Sekretfäden, die an der Luft oder im Wasser erhärten, bestehendes Gewebe. Hauptsächlich Spinnen, Milben (Spinnmilben), einige Tausendfüßern und Insekten stellen Gespinste mittels Spinndrüsen her, die verschiedene Funktionen haben.
Alle Webspinnen besitzen im Hinterleib Spinndrüsen, deren Sekret über Spinnwarzen abgegeben und zu Gespinsten verarbeitet wird. Diese dienen u.a. dem Beutefang (Fangnetze), dem Auskleiden von Wohnröhren und Schlupfwinkeln und dem Bau von Ei-Kokons.
Manche Pseudoskorpione fertigen Gespinste zum Schutz während der Häutung, zur Überwinterung, für die Eiablage und die Jungenaufzucht an.
Gespinste gibt es auch z.B. bei Schmetterlingen (Puppenkokons), Rindenläusen (Schutz der Eier), Gespinstblattwespen (Pamphiliidae) und Gespinstmotten (Schutz der Larven), Larven der Köcherfliegen (Köcherbau, Fangnetz; Bergbach, Abb.), Felsenspringern und Silberfischchen (bei der Paarung) und anderen. Die Spinndrüsen liegen bei Schmetterlingen und Köcherfliegen im Kopf (Labialdrüsen), bei Netzflüglern, Käfern und Felsenspringern im Abdomen (meist Malpighi-Gefäße). Die Fersen- oder Tarsenspinner (Embioptera) haben sie in den Tarsen der Vorderbeine.