Jagdkunde

Begriff Definition
Kopf
  • 1) Kopf, mundartlich auch Grind, sagt man bei allem zur Niederjagd zählenden Haarwild außer beim Rehwild, bei diesem heißt es Haupt, sowie der Kopf allen Federwildes und des Braunbären.
  • 2) Kopf ist die Altersbezeichnung bei den männlichen Tieren der Hirscharten, außer beim Rehwildund wurde von der französischen Parforcejägerei übernommen. Ein Hirsch vom zweiten Kopf trägt sein zweites Geweih und ist im dritten Lebensjahr. Von der Parforcejägerei ist auch der Ausdruck vom zweiten oder dritten Kopf jagdbar übernommen. Die Bezeichnungen Dreiköpfer, Vierköpfer, Fünfköpfer und Sechsköpfer für Damhirsche sind in Süddeutschland und im Rheinland üblich.
  • 3) Hunde auf den Kopf hetzen heißt, sie von vorne an die Sauen hetzen. Das sollte nur bei einer Rotte schwacher Sauen oder bei einer Bache mit Frischlingen geschehen, weil diese vor Hatzhunden erschrocken auseinanderfahren. Bei starken Sauen ist es nicht zu empfehlen, weil sich diese energisch wehren und dabei die Hunde gefährden.4) Der Kopf einer Meute (Kopfhund)
  • 4) Beim Schwarzwild sagt man Kopf und nicht Haupt)
Kopffasan

Der Kopffasan fliegt spitz auf den Schützen zu. Ein Schuss auf einen Kopffasan erfordert große Geschicklichkeit und wird in Jägerkreisen hoch bewertet.

Kopfschmuck

Als Kopfschmuck werden die Stirnwaffen des geweihtragenden Schalenwildes bezeichnet. Dazu zählen:

  • Elchwild (Schaufeln, selten Stangen),
  • Rotwild (Geweih),
  • Damwild (Schaufeln),
  • Sikawild (Geweih),
  • Rehwild (Geweih; in der Jägersprache üblicherweise Gehörn)

Auch die Stirnwaffen des horntragenden Schalenwildes werden dazugezählt. Bei diesem trägt auch das weibliche Wild einen Kopfschmuck, nur das weibliche Muffelwild ist meist hornlos. Zum horntragenden Schalenwild zählen:

  • Steinwild (Hörner),
  • Muffelwild (Schnecken),
  • Gamswild (Krucken).

Im weiteren Sinne wird auch der Federschopf (Haube) verschiedener Federwildarten (z.B. Reiher, Haubentaucher) als Kopfschmuck bezeichnet.

Koppel
  • 1) Werden mehrere Bracken geführt, so bindet man sie zusammen. Die Verbindungsleine oder -kette nennt man Koppel (von lat. copula = Band).
  • 2) Junge, unerfahrene Hunde werden an einen erfahrenen Hund gekoppelt um von ihm zu lernen.
  • 3) Koppel ist die Bezifferung für die Grösse der Meute. In alter Zeit unterschied man zwischen der französischen (2 Hunde) und der deutschen Koppel (3 Hunde). Durchgesetzt hat sich die Koppel mit 2 Hunden. So besteht eine Meute von 7 Bracken aus 3 1/2 Koppeln.
  • 4) Heute nennt man auch die Leine, an der eine einzelne Bracke geführt wird, Koppel.
  • 5) Koppel wurde früher auch Accouple und Hundskoppel genannt und war eine Gabelleine zum Führen zwei oder mehrerer Hunde an der Halsung.
  • 6) Als Koppel wird auch der Leibgurt, die Uniform-Gürten oder Schulterriemen mit Gehänge zum Führen von Seitenwaffen bezeichnet.
  • 7) Das Riemenzeug zum Tragen des Hirschfängers oder Waidblatts wurde Koppel genannt.
Synonyme - Kuppel, kuppeln
Korporal

Korporal ist die Bezeichnung für das männliche Rebhuhn.