Fusarium
Name |
Fusarium |
Unterabteilung |
Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina) |
Krustenkugelpilzartige (Hypocreales) |
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Pustelpilzverwandte (Nectriaceae) |
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Pilzeigenschaft |
Schimmelpilz |
Wissenswertes |
Fusarium ist eine Gattung der Schlauchpilze. Ihre Teleomorphengattung ist Gibberella. Ihre Vertreter wachsen meist in pflanzlichem Gewebe, beispielsweise in Lebensmitteln oder Getreide. Viele Arten sind parasitär, wobei sie ihren Wirt töten. Die Erkrankung wird als Fusariose bezeichnet. Oft betrifft sie den Wurzel- oder Stängelbereich der Pflanze. Die Bindung der Fusarien an ihre Wirtspflanze ist oft sehr eng, weshalb manchmal der wissenschaftliche Name der Wirtspflanze in den Artnamen eingeflossen ist. Fusarien produzieren zum Teil wirkungsvolle Gifte (Fusarium-Toxine), so dass Kontamination im Prozentbereich (z.B. für Futtergetreide) bereits für einige Tiere tödlich ist. |
Aussehen |
Die farblosen Sporen der Fusarien sind kahnförmig und durch einige Querwände untergliedert. Die Verbreitung der Sporen erfolgt im Gegensatz zu vielen anderen Schimmelpilzarten nicht durch den Wind, sondern durch Tiere. Hierzu werden die Sporen in eine klebrige Flüssigkeit eingehüllt, wodurch sich größere, zusammenklebende Ansammlungen von Sporen bilden. |
Vorkommen |
Weltweit |
Landwirtschaftliche Bedeutung |
Fusarien sind eines der großen ungelösten Probleme der Landwirtschaft, denn sie gehören weltweit zu den wirksamsten Schadpilzen bei Getreide und Mais. Dabei setzen sie Gifte frei, die ganze Ernten verderben könnenund führen so zu Ertragseinbussen, Qualitätsverlusten und vermindern die Keimfähigkeit des Saatgutes. Zusätzlich bilden die Pilze giftige Stoffwechselprodukte (Mykotoxine), die das Erntegut belasten und somit die Gesundheit von Tier und Mensch gefährden können. |
Einsatz als biologischer Kampfstoff |
Der pflanzenschädigende Pilz Fusarium oxysporum wurde Ende der 1980er Jahre im Rahmen eines Projektes des US-Landwirtschaftsministeriums erforscht und als „Agent Green“ gegen Koka, Schlafmohn und Cannabis eingesetzt. Auch die Sowjetunion hatte den Pilz bereits als möglichen biologischen Kampfstoff isoliert und untersucht. Proben waren in einem Labor in Taschkent im heutigen Usbekistan eingelagert. Dieses Mittel soll nach Angaben von Umweltschutzorganisationen 2001 über Kolumbien zur Dezimierung der Kokaernte ausgebracht worden sein. |
Unterscheidung |
Fusarien sind sehr schwer voneinander zu unterscheiden. Dadurch kommt es vor, dass ein und dieselbe Art mit mehreren Namen in der Literatur auftaucht. In der Liste ist immer der Name und dahinter eingerückt, wenn bekannt, die alten Namen angegeben. Die vollständigen wissenschaftlichen Namen (mit Autorennamen) wurden anhand des Index Fungorum überprüft. Die meisten Fusarien gehören zu den Fungi imperfecti, d.h. ihre Hauptfruchtform (Teleomorphe), welche Meiosporen bildet und sich sexuell fortpflanzt, ist nicht bekannt. Diese Formen werden als Fusarium spec. eingeordnet. Fusarium ist also kein natürliches Taxon, sondern ein Form-Taxon, dessen Arten lediglich aufgrund von Ähnlichkeiten in der Morphologie und in der Lebensweise zusammengefasst wurden. |
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Fusarium avenaceum (Fr.) Sacc. Fusarium chlamydosporum Wollenw. & Reinking Fusarium incarnatum (Desm.) Sacc. Gibberella fujikuroi (Hauptfruchtform) Fusarium napiforme Marasas, P.E. Nelson & Rabie Fusarium poae (Peck) Wollenw. |