Weisse Narzisse - Narcissus poeticus
Die Weisse Narzisse (Narcissus poeticus), auch Dichter-Narzisse, Montreux-Narzisse oder Echte Narzisse genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Narzissen in der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Die Dichter-Narzissen wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen, die Zwiebeln als Überdauerungsorgane ausbilden und Wuchshöhen von 40 bis 50 cm erreichen. Ihre Laubblätter sind nur 5 bis 8 mm breit.
Die zwittrigen Blüten stehen einzeln auf einem Blütenstandsschaft, sind cremeweiss und haben in ihrer Mitte eine, durch Karotinkristalle gefärbte, gelb-rote Nebenkrone. Diese Nebenkrone dient als Farbflecksaftmal und hat einen anderen und intensivieren Duft als das übrige Perigon. Die Perigonzipfel sind am Grund nur wenig verschmälert. Drei Staubblätter sind tiefer und drei höher eingefügt. Dies ist ein Unterscheidungsmerkmal zur Stern-Narzisse (Narcissus radiiflorus), bei der sich alle sechs Staubblätter in gleicher Höhe befinden. Die Blütezeit reicht von April bis Mai.
Die Pflanze ist hochgiftig und enthält vor allem in der Zwiebel die giftigen Alkaloide Narcissin und Narcipoetin.
Weisse Narzissen waren ursprünglich nur im Mittelmeergebiet beheimatet. Durch Kultivierung sind sie mittlerweile weltweit zu finden. Sie bevorzugen kalkarme und feuchte Standorte wie Feuchtwiesen und Flachmoore.
Als Wildpflanze am Heimatstandort ist die Weisse Narzisse in ihren Beständen stark bedroht und entsprechend streng geschützt.
Vegetativ vermehrt sich die Weisse Narzisse durch Brutzwiebeln. Die Perigonröhre ist bis zu 3 Zentimeter lang und daher vorwiegend von Schmetterlingen bestäubt.