Wissenswertes
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Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine fieberhafte Viruserkrankung, die perakut, akut, chronisch schleichend oder inapparent verlaufen kann. Die Verlaufsformen werden durch Alter und Rasse der Schweine beeinflusst. Der akute Verlauf ist gekennzeichnet durch anhaltend hohes Fieber und plötzliche Todesfälle, die bis zu 100% des Bestandes erreichen können.
Die Afrikanische Schweinepest ist Endemisch in Afrika sowie Sardinien. Ausgehend von Georgien (seit 2006) sind zum Teil massive Ausbreitung der ASP bei Hausschweinen wie auch bei Wildschweinen im Kaukasus bis in Grenzgebiete zur EU festzustellen. Sporadische Ausbrüche kamen auch in Portugal (1999), Spanien (1994) und weiter nördlich (1986 in den Niederlanden, 1985 in Belgien) vor. In der Schweiz ist ASP nie aufgetreten. Diese ist amtlich anerkannt frei von ASP.
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Anfällige Tierarten
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Alle Schweinearten einschliesslich Wildschwein
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Meldepflicht?
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- AT:
- CH: Hochansteckende Seuche, TSV Art. 77-98 und Art. 116-121. DE:
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Fleischverwertung
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- AT:
- CH: Ganzes Wildschwein bzw. Schlachttierkörper genussuntauglich (VHys, Anhang 7, Ziffer 1.1.1.l.).
- DE:
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Zoonotisch?
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Nein
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Erreger
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Der Ereger ist ein DNA Virus aus der Familie Asfarviridae, Genus Asfivirus.
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Überlebensdauer des Virus
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Durch hohe Widerstandsfähigkeit (Tenazität) in Tierkörpern und Fleisch- und Wurstprodukten bleiben die Viren monatelang infektiös. Das Virus kann auch bei extremen pH-Werten über Stunden bis Tage infektionstüchtig bleiben. Temperaturen von 70°C während mindestens 60 Min. inaktivieren das Virus. Da es sich um ein behülltes Virus handelt, zerstören Reinigungsmittel und Waschmittel (Detergenzien) das Virus innert kurzer Zeit.
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Betroffene Stellen
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Die Tiere können punkt- oder flächenförmige Blutungen in der Haut, Nieren, auf Serosa und in Lymphknoten aufweisen. Die Milz ist oft stark geschwollen und dunkelrot verfärbt und zeigt eine brüchige Konsistenz. Die gastrohepatischen und renalen Lymphknoten können massiv vergrössert sein und eine dunkelrote Farbe aufweisen.
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Krankheitserscheinung
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Die Tiere können punkt- oder flächenförmige Blutungen in der Haut oft auch an den Extremitäten und Ohren haben. Beim chronischen Verlauf ist das klinische Bild von unspezifischen Symptomen geprägt und durch bakterielle Sekundärinfektionen beeinflusst. Am Nutztierbestand kan rezidivierendes Fieber, Aborte, Durchfall, Hautrötungen die sich zu Nekrosen und Ulzerationen entwickeln können, Fressunlust, schlechte Mastleistung, Arthritiden Husten usw. beobachtet werden.
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Erkennung bei Wildschweinen
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Bei Wildschweinen sondern sich erkrankte Stücke von der Rotte ab und fallen durch Mattigkeit, Bewegungsstörungen wie schwankender Gang, Zwangsbewegungen und Schwäche der Hinterhand, Verlust der Scheu vor dem Menschen, Erbrechen, Husten und Durchfall mit rötlicher Losung auf. Sie halten sich meist an Wasserläufen oder -stellen auf und nehmen wegen des Fiebers unnatürlich viel Wasser zu sich. Stücke, die kurz vor dem Verenden sind, findet man selten, da sie sich vorher in Dickungen einschieben.
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Infektionsweg
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Infektion durch direkten Tierkontakt (Oronasal) oder indirekt durch die Verfütterung von ungenügend erhitzten virushaltigen Fleischabfällen, durch kontaminierte Gegenstände oder Transportfahrzeuge. Parenteraler Infektionsweg durch Zecken (Afrika Ornithodorus moubata, Europa Ornithodorus erraticus), die als Zwischenwirt fungieren. Das Virus kann sich über Jahre in der Zeckenpopulation halten. Chronisch infizierte Schweine können das Virus für Monate in sich tragen. In Afrika bildet überdies das Warzenschwein, das an ASP nicht klinisch erkrankt, ein weiteres Virusreservoir. Es herrscht eine Bedrohung der schweizerischen Schweinepopulation durch illegalen Import von Fleischerzeugnissen im Reiseverkehr.
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Inkubationszeit
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beträgt 2 bis 14 Tage
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