Gesichtssinn bezeichnet die Fähigkeit, sich mit Hilfe von Augen oder Lichtsinnesorgane in der Umwelt zu orientieren oder auf Bewegungen zu reagieren. Bei den höheren Wirbeltieren sind die Augen im Gesicht lokalisiert, daher die Bezeichnung Gesichtssinn.
Bei den einzelnen Tierarten ist die Leistungsfähigkeit der Augen äusserst unterschiedlich. Bei Nachttieren reflektiert die hinter der Netzhaut liegende Schicht aus Guaninkristallen das Licht, das durch die Netzhaut fällt. Dadurch verschlechtert sich zwar die Sehschärfe, aber dafür vergrößert sich die Lichtempfindlichkeit. Fluchttiere haben ein Gesichtsfeld von mehr als 270°, die Augen stehen deshalb seitlich am Kopf. Sie müssen einen möglichen Feind bereits auf grosse Distanz wahrnehmen. Bei Tieren, die auf ein gutes räumliches Sehen angewiesen sind (z.B. Eulen, Beutegreifer), ist das Gesichtsfeld kleiner (ca. 180°), weil beide Augen den räumlich zu sehenden Gegenstand gleichzeitig fixieren müssen. Für diese Tiere ist das räumliche Sehen lebenswichtig, weil sie andere Tiere durch gezieltes Zupacken im Sprung oder im Flug jagen und erbeuten.
Synonyme:
Sehsinn