Orf (Ecthyma contagiosum)
Viruserkrankung |
Orf |
Lateinisch |
Ecthyma contagiosum |
Wissenswertes |
Orf ist eine Hautkrankheit und wird durch das Orf-Virus verursacht. Die Viren können außerhalb des befallenen Tieres außerordentlich lang überleben. Die Krankheit hat einen zyklischen Verlauf. Neben der Allgemeininfektion kommen auch lokale und latente Infektionen vor. Die Veränderungen entstehen auf Haut und Schleimhaut von Maul, Gaumen, Zunge, Speiseröhre, Schalen und Euter. Typisch sind Rötungen, Geschwüre und feucht erscheinende Beläge, an Lippen und Schalen auch Krusten. Der Verlauf kann mild sein. Bei schwerem Verlauf wird aber die Äsungsaufnahme mitunter derart gestört, dass die Tiere eingehen. Orf ist weltweit bei Schafen und Ziegen verbreitet und hoch ansteckend. Genesene Tiere sind immun. Die Immunität ist je nach Ausprägung aber nicht stabil. |
Erreger - Anfällige Tierarten - Zoonose |
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Erreger |
Parapoxvirus ovis |
Anfällige Tierarten |
Schafe, Ziegen, Gämsen, Steinwild, Rentiere und Moschusochsen |
Meldepflichtig? |
DE: Bei Orf handelt es sich um eine meldepflichtige Tierseuche. |
Übertragbar auf Menschen? |
Orf gehört zu den Zoonosen. |
Übertragungsweg - Erkennung - Diagnose - Bekämpfung |
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Übertragungsweg |
Die Übertragung von Orf erfolgt durch Kontakt, über die Luft und über abgefallene Krusten. Auch über Felle, Wolle und Fleisch kann die Ansteckung erfolgen. Lämmer werden oft schon bei der Geburt angesteckt. |
Inkubationszeit |
3 bis 8 Tage |
Krankheitserscheinung |
Das Virus ruft beim Menschen nur kleine Hautausschläge hervor. |
Betroffene Organe |
Lippen, Nase, Augenlider; Ohren, Kronrand, zwischen den Klauen, Euter, Innenseite der Oberschenkel, Scham und Vorhaut aber auch innere Organe wie Maul, Rachen, Speiseröhre und Magen |
Diagnose |
Elektronenmikroskopischer Nachweis der Viren in den Krusten. Auch ELISA möglich. Länger dauert die Anzüchtung in Kulturen. Nach 3 Wochen auch PPV-Antikörper-Nachweis möglich. |
Prophylaxe |
Schutzimpfung mit einem Lebendimpfstoff |
Bekämpfung |
Die Bekämpfung kann durch eine Schutzimpfung mit einem Lebendimpfstoff erfolgen. Auch Lämmer müssen geimpft werden, da die Muttertierimpfung nicht ausreichend ist. |
Wildbret |
Orf melden und Anweisungen zur Beseitigung geben lassen. |
Literatur |
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