Schweißfährte
- 1) Die Schweißfährte ist eine Fährte von einem krankgeschossenen (angeschweißten) Stück Schalenwild, von Bär, Wolf, Luchs, Auerhahn und Trappen auch Wundfährte, Rotfährte, Krankfährte oder kranke Fährte.
- 2) Künstliche Schweißfährte oder Kunstfährte. Eine zu Übungszwecken und Prüfungen für den Jagdhund angelegte Fährte mit gesammeltem Wildschweiss oder Schlachtviehblut (Rinder- oder Hammelblut). Man verwendet in der Regel auf 400 m 1/4 Liter Schweiß oder Blut und legt die Fährte mit Nackenwind, um den Hund zu zwingen, mit tiefer Nase zu arbeiten. Für die Übung des Junghundes kann man auch mehr Schweiß verwenden und die Fährte kürzer und dicker anlegen. Die künstliche Fährte wird getropft, gespritzt oder mit einem Stückchen Lunge oder einem Schwamm am Ende eines Tupfstockes auf die Erde getupft (Tupfspur). Auch der Zeitraum zwischen dem Fährtenlegen und der Arbeit des Hundes auf der Schweißfährte ist zu vergrößern. Da in der Praxis das krankgeschossene Stück aber nicht regelmäßig schweißt, muss sich der Hund an der Bodenverwundung, die durch die Schalen entsteht und am Individualgeruch des kranken Wildes orientieren. Der Individualgeruch steht höchstens 20 bis 24 Stunden, während Schweiß länger Witterung für die Hundenase abgibt. Um einen Hund für die Wundfährte mit wenig Schweiß vorzubereiten, wird beim Legen einer künstlichen Wundfährte mit weniger Schweiß und mit Fährtenschuhen gearbeitet. An ihrer Unterseite werden kurz abgeschlagene Wildläufe, die nur noch geringe Witterung abgeben, eingeklemmt. Sie dienen zum Treten einer Bodenverwundung und zum Legen der Wundfährte. Eine damit gelegte, möglichst praxisnahe Wundfährte mit Haken und Widergängen und mit einer von Übung zu Übung verlängerten Stehzeit (bis zu 18 Stunden) ist ein optimales Nasentraining für den feinnasigen Hund. Auf derartig gelegten, schwierigen Kunstfährten werden v.a. die Schweißhunde gearbeitet. Der Hund wird, wie bei einer Nachsuche, am bis 12 m langen Schweißriemen zur Fährte gelegt.