Weidegänsehaltung

In der Schweiz werden überwiegend die Emder Gans, die Pommersche Gans, die Höckergans oder die Diepholzer Gans gehalten, seltener die Steinbacher Kampfgans. Als ausgesprochenes Weidetier ist die Pommersche Gans bekannt. Sie kann bis zu 8 Kilo schwer werden und legt bis zu 20 Eier pro Tier und Legeperiode. Aufgrund des Einflusses der Tageslichtlänge wird in der Regel von Ende Januar bis Anfang Juni gebrütet.

Die Gänse schlüpfen auf dem Hof oder werden von einer Brüterei frisch nach dem Schlupf zum Bauern gebracht. Die ersten Lebenstage verbringen die Gössel in einem beheizten Stall. Wobei die Jungtiere bereits ab der dritten Woche auf die Weide gelassen werden können. So gewöhnen sie sich allmählich an das Klima und können schon frisches Gras weiden.
Ziel der Weideganshaltung ist es, die Tiere so natürlich wie möglich auf ein vernünftiges Schlachtgewicht zu bringen. Zudem ist die Weidegans durch ihre saisonale Abhängigkeit und die Weidehaltung ein ideales und nicht arbeitsintensives Nutztier.

Die Gans gehört wie die Enten zu den Wassergeflügel. Das bedeutet, dass eine Schwimmgelegenheit vorhanden sein muss. um das Gefieder zu putzen, die richtige Feuchte bei der Brut der Eier zu gewährleisten oder zur Stimulierung und Paarung.

Nach rund 7-8 Wochen Aufzucht ist die Gans vollständig gefiedert und wird zum Weidetier. Die Weide soll nicht zu weit vom Stall entfernt sein, da Gänse nicht gerne laufen. Den Gänsen wird die Nacht im Stall schmackhaft gemacht, indem man als Ergänzungsfutter etwas Getreide zufüttert.

Durch die lange Weidemastdauer von 23 bis 32 Wochen mit viel Gras und Bewegung ist das Fleisch einer Weidegans geschmackvoll und zart undhat dadurch einen geringem Bratwasserverlust.

Zusammengefasst Fütterung und Haltung:

  • In den ersten 2 - 3 Wochen brauchen die Tiere viel Wärme und sind noch sehr unerfahren im Wasser und Futter finden. Ab der 3. Lebenswoche sind sie schon sehr robust und benötigen keine zusätzliche Wärme mehr.

  • Als Einstreu sind Stroh, Strohhäcksel, Torf oder Hobelspäne am besten geeignet.
  • Den Tieren sollte ausserdem eine Stülptränke oder Wasserwanne zur Verfügung stehen, welches nicht nur zum Saufen, sondern auch zur Säuberung des Federkleides genutzt werden kann.
  • Bis zur vollständigen Befiederung 7./8. Woche sollte Gänse/ Entenstarterfutter zugefüttert werden. Das die ersten 14 Tage zur freien Verfügung bereitgestellt werden, sollte (ca. 45 g/Tag im Durchschnitt), denn es dient als Eiweiß- und Mineralstofflieferant und ist in den ersten Wochen unverzichtbar.
  • Es sollten nicht mehr als 4 Gänse/m² Stallfläche gehalten werden
  • Jedem Tier sollten ca. 25 m² Weidefläche zustehen.
  • Ab der 9./10. Woche sollte man am besten abends gemahlenes Getreide, Silomais oder aufgequollenes Getreide zufüttern, das auch als Lockmittel in den Stall dient.
  • 3 - 5 Wochen vor Weihnachten noch einmal richtig Kraftfutter zufüttern, weil das Grünfutter fehlt. Hier wächst dann das gereifte Muskelfleisch erst richtig (hohe Tageszunahmen in den letzten Tagen) Futterbedarf: 250g - 450g je Tier und Tag.

Mastdauer

23 - 32 Wochen bei einem lebend Zielgewicht von ca. 7 kg